HANIX #47 // Von Matthias Marquart // Fotos: Ulla Kühnle
Die Automobilbranche ist eine harte Branche – speziell für Zulieferer und externe Dienstleister. Umso erstaunlicher, dass bei csi entwicklungstechnik, einem Entwicklungsbüro für hochwertige Module im Interieur-, Exterieur- und Karosseriebereich aus Neckarsulm, sogenannte »weiche Faktoren« eine herausragende Rolle spielen. Die Automobilbranche ist eine harte Branche – speziell für Zulieferer und externe Dienstleister.
Umso erstaunlicher, dass bei csi entwicklungstechnik, einem Entwicklungsbüro für hochwertige Module im Interieur-, Exterieur- und Karosseriebereich aus Neckarsulm, sogenannte »weiche Faktoren« eine herausragende Rolle spielen.
Die Wand, der Schrank und der Schreiner
Strahlende Gesichter bei den beiden csi-Geschäftsführern Mathias Leixner und Kai Kisseberth. Und das aus gutem Grund. Denn csi hat vor Kurzem beim kununu-Arbeitgeber-Ranking der Automobilbranche Deutschlands den ersten Platz belegt.
Mathias Leixner:
»Das ist für uns deshalb etwas ganz Besonderes, da bei kununu Mitarbeitern, Auszubildenden und Bewerbern die Möglichkeit gegeben wird, anonym abzustimmen. Dadurch wird gewährleistet, dass – anders als bei vielen Top-Arbeitgeber-Rankings – auch ein wirklich repräsentatives und vor allem ehrliches Ergebnis erzielt wird.«
Und dieses Ergebnis kann sich sehen lassen. So wurde csi entwicklungstechnik bei der Befragung mit einem Durchschnitt von 4,49 von maximal fünf zu erzielenden Punkten eingestuft. Bewertet werden verschiedene Kategorien unter anderem die Arbeitsatmosphäre, der Kollegenzusammenhalt und Arbeitsbedingungen.
Doch was unterscheidet das 1995 in Neckarsulm von Steffen Boll und Ingeborg Ritter (bis 2011) gegründete Unternehmen, das Projekte für nahezu alle namhaften Hersteller realisiert, von anderen Arbeitgebern aus der Automobilbranche?
»Wir arbeiten in einer sehr hart umkämpften Branche und benötigen hochqualifizierte und motivierte Mitarbeiter, um erfolgreich am Markt bestehen zu können. Anders als viele Mitbewerber sind wir aber keine Verleihfirma, die Mitarbeiter in eine Arbeitnehmerüberlassung schickt. Bei uns werden nahezu alle Projekte – oft auch standortübergreifend – im eigenen Haus bearbeitet, wodurch bei den Mitarbeitern ein starkes ›Wir-Gefühl‹ entsteht. Gegenseitige Wertschätzung und ein gutes Betriebsklima nehmen dabei für uns einen sehr hohen Stellenwert ein.«
Kai Kisseberth
Mittlerweile arbeiten über 550 Mitarbeiter an acht Standorten bei csi, allein 180 in Neckarsulm. Und um diese hochqualifizierten Mitarbeiter zu bekommen und vor allem auch zu halten, hat csi einen ganz eigenen Weg eingeschlagen.
Leixner:
»Wir wären austauschbar, wenn wir Mitarbeiter nur über Geld und Karrierechancen für uns gewinnen wollten. Sicher, wir zahlen den branchenüblichen Lohn, doch entscheidend ist, dass sich die Mitarbeiter bei uns wohlfühlen und so ihre optimale Leistungsfähigkeit entwickeln können. Wir haben eine eigene Akademie für Weiterbildungen, ein Programm für Ernährung, Bewegung und Antistressmanagement, flexible Vertrauensarbeitszeiten und vieles mehr, was wir den Mitarbeitern anbieten. Bei uns gibt es keine ›command-and-control-Strukturen‹, starre Zielvorgaben oder Stechuhren. Die Entwicklung von Fahrzeugen erfordert viel Kreativität, die entsprechende Freiräume für selbstständiges und eigenverantwortliches Arbeiten voraussetzt.«
Und mit einem Grinsen ergänzt Kisseberth:
»Man muss sich das manchmal so vorstellen, als würde ein Kunde zu einem Schreiner kommen und den Wunsch äußern, dass der einen fünf Meter breiten Schrank an einer drei Meter breiten Wand unterbringe. Da sind dann wirklich innovative Ideen gefragt und wir haben derartige Projekte im Automobilbereich immer wieder ›irgendwie‹ auch gestemmt.«
Gelebte Unternehmenskultur
So arbeitet csi entsprechend oft mit der sogenannten Design-Thinking-Methode, einem Kreativprozess zur Ideenfindung, der sich am Nutzer orientiert und unter anderem darauf basiert, dass Probleme besser gelöst werden können, wenn Menschen unterschiedlicher Disziplinen in einem die Kreativität fördernden Umfeld zusammenarbeiten.
»Das ist eine sehr agile Methode, man könnte sie auch ›Brainstorming 4.0‹ nennen.«
Mathias Leixner
Dabei ist es selbstverständlich wichtig, dass die entsprechenden Teams harmonieren.
Kai Kisseberth:
»Deshalb ist für uns entscheidend, ob ein Bewerber in unsere Unternehmenskultur passt.«
So unterscheidet sich auch die Recruiting-Strategie bei csi von anderen Mitbewerbern. Mit Slogans wie »Wilde Zeiten«, »csi rockt«, »csi sucht Superhelden« oder »Bock auf Arbeit« wirbt das Unternehmen für sich als den etwas anderen Arbeitgeber.
Kisseberth:
»Wir entscheiden bei Bewerbern nicht nur nach dem Lebenslauf und Noten, sondern für uns sind Softskills, das heißt soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Motivation, eine strukturierte Arbeitsweise und Kreativität, aber auch Humor wichtige Faktoren, um zu entscheiden, ob jemand zu uns passt.«
So hat csi nicht selten einem vermeintlich »schlechteren« Bewerber den Vorzug bei der Einstellung gegeben. Und dass die beiden da im Regelfall ein gutes Näschen haben, zeigt die niedrige Fluktuationsrate bei dem Entwicklungstechnik-Spezialisten.
Mathias Leixner:
»Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit beträgt bei uns etwa acht Jahre, viele Mitarbeiter sind aber auch schon von Anfang an dabei.«
Für die Zukunft sehen sich die Geschäftsführer des nachhaltig, gleichmäßig und stetig wachsenden Unternehmens gut aufgestellt.
Mathias Leixner:
»Wir sind dabei, wenn es darum geht, die Zukunft zu entwickeln und da wird sich in den nächsten Jahren sehr viel tun. Es wird Neues entstehen, das uns dazu zwingt, in vielen Bereichen radikal umzudenken. Die Innovationsgeschwindigkeit wird enorm zunehmen, wenn ich da nur an autonomes Fahren, E-Mobilität oder neue Dienstleistungskonzepte im Bereich Mobilität denke.«
Und um da weiterhin so erfolgreich mitzuhalten, setzt csi entwicklungstechnik nach wie vor auf seine Mitarbeiter, auf den »Erfolgsfaktor Mensch«.